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St.Galler Spitalfinanzen lösen Kritik und Frust aus

Das Minus in der Rechnung der St.Galler Spitäler ist ein grosses. Über 50 Millionen Franken beträgt der Verlust im vergangenen Jahr. Die tiefroten Zahlen erhitzen die Gemüter. Aus Wirtschaft und Politik hagelt es Kritik. Auch bereits gefällte Entscheide werden hinterfragt.

So sagt beispielsweise Jan Riss, Chefökonom der IHK St.Gallen-Appenzell, dass sie bereits 2013 vor einer solchen Situation gewarnt hätten. Damals habe man aber nicht den politischen Mut gehabt, Spitäler zu schliessen. Nun stehe man finanziell und auch versorgungstechnisch vor einer schwierigen Situation. Zudem sei die Spitalstruktur veraltet: «Die Spitalstruktur ist noch aus der Zeit, als die Leute auf Pferden und Eseln ins Spital ritten.

Auch die St.Galler SVP hält sich nicht mit Kritik zurück. Sie stört sich daran, dass man vor zehn Jahren die Gebäude saniert hat. SVP-Vizepräsident Sascha Schmid nennt das Beispiel Wattwil: «Dort hat man rund 60 Millionen Franken investiert und schlussendlich das Ganze zu einem Schundpreis verkauft.»

Anders klingt es bei der SP. Auch sie sieht die Spitalschliessungen zwar als Auslöser für das Minus, aber aus anderen Gründen. Diese seien kontraproduktiv gewesen, so die SP-Fraktionspräsidentin Bettina Surber. Sie ist überzeugt, dass die Schliessungen dazu führten, dass Personal abgesprungen ist. Sonst könne man sich den Fachkräftemangel am Kantonsspital nicht erklären.